Modul 6

Ethische und völkerrechtliche Grundlagen von Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit


Die nach Deutschland geflohenen Menschen sind in ihrer Migration und Integration auf Unterstützung angewiesen. Keineswegs sind sie deswegen aber rechtlose Wesen. Vielmehr können sie sich auf eine Reihe von völkerrechtlich verbindlichen Schutznormen berufen, die Aufenthaltsrechte, Leistungen während des Aufenthaltes im Aufnahmestaat und Abschiebeverbote beinhalten. Darüber hinaus werden ihnen normative Ansprüche, z.B. die einer unbedingten Menschenwürde, zugesprochen, aber auch Verpflichtungen, z.B. die der Integration, auferlegt. Sowohl die völkerrechtlichen Schutznormen, als auch die ethischen Ansprüche bestimmen die Flüchtlingsarbeit grundlegend. Zudem haben Sie als hauptamtliche Helferin oder Helfer auch eigene Überzeugungen davon, mit welchem Recht ihre Klientinnen und Klienten in die Bundesrepublik geflohen sind, mit welchem Recht sie dort eine neue Heimat, Lebenschancen und Teilhabe am Wohlstand suchen - und nicht zuletzt mit welchem Recht diese Personen Flüchtlingshilfe in Anspruch nehmen. Ihre Überzeugungen haben Einfluss auf tägliche Arbeit, die Sie im Rahmen der Flüchtlingshilfe leisten. Schließlich wird die Flüchtlingshilfe durch die öffentlichen Diskurse über »die Flüchtlinge« und über deren Migration und Integration beeinflusst. Diese Diskurse bestimmen das Klima, in der diese Arbeit geleistet werden kann, und die öffentliche Wertschätzung Ihrer Arbeit.

Das Modul behandelt die Definition und die Rechtstellung des Flüchtlings unter der Genfer Flüchtlingskonvention, dem internationalen und europäischen Menschenrechtsschutz und in Grundzügen unter dem deutschen Grundgesetz (Art. 16a GG). Flüchtlingspolitik, Gesetzgebung und behördliches Verhalten in Deutschland muss sich an diesen übergeordneten Schutznormen orientieren und messen lassen. Geflüchtete Menschen sind aus dieser Perspektive keine »Bittsteller«, sondern Träger von Rechten, die gegebenenfalls in Deutschland auch gerichtlich durchsetzbar sind. Sie als Hauptamtliche in der Flüchtlingshilfe tragen mit dazu bei, dass geflüchtete Menschen zu ihrem Recht kommen. Verwaltungsrechtliche Detailfragen des deutschen Ausländer- und Asylrechts sind nicht Gegenstand des Moduls.

In diesem Modul werden Ihnen zudem Ethiken zu Fragen von Migration und Integration vorgestellt. Mit deren Hilfe lassen sich zum einen die eigenen Überzeugungen reflektieren, und zum anderen die aktuellen öffentlichen Debatten über das Recht auf Aufnahme und auf soziale Leistungen in Deutschland, aber auch über die Verpflichtungen zur Integration analysieren und beurteilen. Ethische Theorien dienen in diesem Modul dazu, Sie mit geeigneten Begriffen und Begründungen versorgen zu können. So lernen Sie die Logik unterschiedlicher Positionen, deren typische Begründungen und deren Sprache kennen und machen sich ihnen gegenüber sprach- und argumentationsfähig. Sie können Positionen und Argumente in den öffentlichen Debatten über Migration und Integration besser einordnen und hierzu begründet Stellung beziehen. Ziel ist es, das Sie die ethischen Grundlagen Ihrer Arbeit untereinander kompetent aufklären und sowohl gegenüber Ihren Klientinnen und Klienten, als auch gegenüber einer polarisierten Öffentlichkeit vertreten können.

Dieses Modul ist Teil des Certificate of Advanced Studies (CAS) Migration und Integration und ist nicht einzeln buchbar.

Das Modul wird verantwortet von der Universität Tübingen, Katholische Theologie, Theologische Ethik / Sozialethik und der Juristischen Fakultät.

2 ECTS
4 Tag(e), 23.01.2026 - 21.02.2026
6 Termin(e)
Fr 23.01.2026 09:00 - 17:00 Uhr Onlineseminar
Sa 24.01.2026 09:00 - 17:00 Uhr Onlineseminar
Fr 20.02.2026 09:00 - 15:30 Uhr Onlineseminar
Fr 20.02.2026 17:00 - 18:30 UhrOnline Supervision
Sa 21.02.2026 09:00 - 14:30 Uhr Onlineseminar
Sa 21.02.2026 15:45 - 17:30 Uhr Abschlussveranstaltung Online
Für Termindetails und Veranstaltungsorte klicken Sie bitte auf die Anzahl der Termine.
Prof. Dr. Jochen von Bernstorff
Prof. Dr. Matthias Möhring-Hesse
Dominik Keicher
Heike Kauschinger
Manuela Wannenmacher
Gabriele Schaub
Birgit Groner
WISO026007
im Preis enthalten

Module - nicht einzeln buchbar

Berufsbegleitendes Zertifikatsstudium Versicherungsmedizin

  • Wer braucht Versicherungsmedizin?


    Erstmals im deutschsprachigen Raum gibt es für all die Berufsgruppen, in denen versicherungsmedizinisches Wissen gebraucht wird, eine akademisch zertifizierte Weiterbildung. Sie führt zu einem MAS (Master of Advanced Studies – Master-Diplom), DAS (Diploma of Advanced Studies – Diplom) oder CAS (Certificate of Advanced Studies – Zertifikat).

    Die Zertifikatsstudiengänge in Versicherungsmedizin richten sich schwerpunktmäßig an Ärztinnen und Ärzte und an weitere im Berufsfeld der Versicherungsmedizin tätige Fachleute, wie z.B. Gesundheitsökonomen und -Managerinnen, Case Manager, Juristinnen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, die bei Sozial- oder Privatversicherern, bei Gesundheitsbehörden oder –Verbänden, in Kliniken oder in der Praxis arbeiten.
    Die Berufe, in denen man versicherungsmedizinisches Wissen benötigt, nehmen generell zu:  Menschen wollen sich besser vor Grundrisiken des Lebens wappnen. Gleichzeitig gibt es immer leistungsfähigere, aber auch teurere medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Beides zusammen verschärft die Finanzierbarkeit und Versicherbarkeit des medizinischen Fortschritts. In der Folge wächst der Bedarf an unabhängig geschulten Fachleuten. Fachleuten, die dem Spannungsverhältnis zwischen Gesundheit, Krankheit und Existenzabsicherung mit soliden versicherungsmedizinischen Kenntnissen gerecht werden können und in der Lage sind, Menschen bei ihren elementaren Entscheidungen im Leben fundiert zu beraten.


    Warum eine akademisch fundierte Weiterbildung?

     
    Bislang ist die Versicherungsmedizin noch keine eigenständige Fachdisziplin, ihr Anteil in der Ausbildung oftmals gering. Das daraus resultierende Defizit an Fachwissen führte dazu, dass z.B. Versicherer jeweils spezifisch auf ihren eigenen Bedarf zugeschnittene Weiterbildungen anbieten. Eine uneinheitliche Verzettelung ist die Folge. Um dem zu begegnen und die Versicherungsmedizin durch breit und unabhängig qualifizierte Fachkräfte zu professionalisieren, gibt es jetzt erstmals im deutschsprachigen Raum eine von der Universität Basel in Kooperation mit der Universität Tübingen angebotene akademische Weiterbildung. Sie kann berufsbegleitend absolviert werden und ist trinational ausgerichtet (Deutschland, Schweiz, Österreich). Die Studieninhalte sind so konzipiert, dass sie allen mit versicherungsmedizinischen Themen und Aufgaben befassten Berufsgruppen akademisch fundiertes Wissen an die Hand geben. Für die Absolvierenden können sich dadurch sowohl neue berufliche Horizonte eröffnen als auch die Arbeit in bestehenden Aufgabenbereichen professionalisiert und nutzbringender gestaltet werden. Davon profitieren Arbeitnehmer wie Arbeitgeber – und die Gesellschaft als Ganzes.
     

    Welche Abschlüsse können Sie erlangen?


    Alle zertifizierten Weiterbildungsangebote sind berufsbegleitende modular aufgebaute Nachdiplomstudiengänge. Die Titel werden von der Universität Basel verliehen. Zur Auswahl stehen:

    Ein jeweils 2-semestriger Certificate of Advanced Studies CAS in Versicherungsmedizin (14 ECTS)
        - Schwerpunkt Gesundheitsversorgung
        - Schwerpunkt Medizinische Gutachten
        - Schwerpunkt Medizinische Risikoprüfung
    Der 4-semestrige Diploma of Advanced Studies DAS in Versicherungsmedizin (30 ECTS)
    Der 6-semestrige Master of Advanced Studies MAS in Versicherungsmedizin (60 ECTS)


    Ihre Karriereperspektiven


    Die Weiterbildungsangebote in Versicherungsmedizin eröffnen Ihnen neue berufliche Perspektiven. Mit einem zertifizierten Diplomabschluss DAS und v.a. einem Master-Diplom MAS in Versicherungsmedizin qualifizieren sich für Leitungsfunktionen bei Sozialversicherern, in der Versicherungswirtschaft, bei staatlichen Gesundheitsbehörden sowie bei Fachorganisationen, Verbänden und Kliniken. Sie können anspruchsvolle medizinische oder andere Gutachter- und Beratungsaufgaben übernehmen, beauftragen und beurteilen. Sie erwerben hohe Kompetenz für Koordinationsaufgaben zwischen den Akteuren im Gesundheits- und Versicherungswesen und können für Versicherer sowohl komplexes Schadenmanagement wie auch Risikoeinschätzungen durchführen.

    Mit einem Zertifikat CAS in Versicherungsmedizin verschaffen Sie sich einen Wissensvorsprung in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Medizinische Gutachten und Medizinische Risikoprüfung. Sie können von Ihnen besonders benötigtes Schwerpunktwissen vertiefen und sich dadurch neue berufliche Horizonte erschließen. Die angebotenen CAS-Studiengänge vermitteln akademisch fundiertes Wissen aus dem Gesundheitswesen, der Kranken- und Haftpflichtversicherung und in Public Health. Sie sind deshalb geeignet, Arbeitsvorgänge in diesen Berufssparten zu professionalisieren und somit zu erleichtern.

    Insgesamt öffnet die vergleichende Auseinandersetzung mit verschiedenen Gesundheitssystemen in Europa den Blick für deren Stärken und Schwächen und verschafft so Arbeitnehmern wie Arbeitgebern eine größere Sicherheit für das Konzipieren zukünftiger Lösungen.


    Ihre Voraussetzungen


    Die Zertifikatsstudiengänge Versicherungsmedizin sind universitäre Nachdiplomstudiengänge. Für die Erlangung des Masters oder des Diploma of Advanced Studies in Versicherungsmedizin kann sich bewerben, wer bereits einen akademischen Studienabschluss (Master, Diplom) und mehrjährige Berufserfahrung hat. Vorausgesetzt werden solide Kenntnisse des Gesundheits- und Versicherungswesens. In Ausnahmefällen ist es möglich, das berufsbegleitende Studium auch ohne einen akademischen Studienabschluss aufzunehmen. Das geht allerdings nur, wenn der Bewerber über eine ausgewiesene Fachkompetenz und spezifische Berufserfahrung verfügt.

    Wenn Sie sich für ein Certificate of Advanced Studies in Versicherungsmedizin interessieren, benötigen Sie eine abgeschlossene qualifizierte Berufsausbildung im Gesundheits- oder Versicherungswesen, ausgewiesene Weiterbildungen und eine Berufserfahrung von mindestens drei bis fünf Jahren.

    Die strukturierte curriculare Fortbildung „Medizinische Begutachtung“ der Bundesärztekammer und „Medizinischer Sachverständiger cpu“ werden bei Ihrer Bewerbung anerkannt.


    Wer bietet das Zertifikatsstudium Versicherungsmedizin an?


    Die seit über 10 Jahren an der Universität Basel existierende Weiterbildung ist das einzige akademische Lehrangebot in Versicherungsmedizin im deutschsprachigen Raum. Es zeichnet sich durch seine aussergewöhnliche Interdisziplinarität und Interprofessionalität aus. Dank dem persönlichen Kontakt mit exzellenten Dozierenden haben die Teilnehmenden hervorragende Möglichkeiten, sich national und international zu vernetzen. Erreicht wird dies im Rahmen der Trägerschaft der medizinischen Fakultät durch Kooperation mit der juristischen Fakultät der Universität Basel und starken Partnern.


    Zu den Partnern gehören:


    Die Universität Tübingen mit ihrem Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung und dem Forschungsinstitut für Frauengesundheit der Medizinischen Fakultät, die als zentraler Kooperationspartner in Deutschland die hier praktizierten Modelle der Versicherungsmedizin vermitteln und den länderübergreifenden Vergleich ermöglichen;
     
    asim, die am Unispital Basel angesiedelte Akademie für Versicherungsmedizin. Hier hat man sich die Qualitätssicherung und Innovation medizinischer Gutachten auf die Fahnen geschrieben und ist spezialisiert auf die medizinische gutachterliche Beurteilung von Krankheiten und Unfällen in Zusammenhang mit Versicherungs- und Haftpflichtansprüchen;

    EbIM, Forschung & Bildung am Unispital Basel, treibt die evidenzbasierte Forschung in der Versicherungsmedizin voran. Um Entscheidungen in der Versicherungsmedizin mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen, entwickeln und evaluieren die Wissenschaftler neue Methoden, Instrumente und Interventionen für die Praxis;

    die Medizinische Universität Wien und ihre Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin, die als österreichischer Partner den Blick auf die in Österreich gehandhabte versicherungsmedizinische Praxis lenkt. Dadurch ist eine umfassende Analyse der Versicherungsmedizin im gesamten deutschsprachigen Raum sichergestellt.

  • [PDF] MAS_VMed_Interessensformular_2022 (ca. 387 KB)
  • Zertifikatsstudium Versicherungsmedizin

  • Diploma of Advanced Studies (DAS) VersicherungsmedizinMEDI-0110neu

    Tübingen
    Plätze frei
    (Plätze frei)
  • Master of Advanced Studies (MAS) in VersicherungsmedizinMEDI-0100neu

    Tübingen
    Plätze frei
    (Plätze frei)
  • Certificate of Advanced Studies (CAS) in VersicherungsmedizinMEDI-0111neu

    Tübingen
    Plätze frei
    (Plätze frei)